Zu alt für Katzen und Hunde aus dem Tierschutz?
Ältere Menschen sind oft einsam und hätten Zeit sich um einen vierbeinigen Freund zu kümmern, aber ihre Anfrage nach einen Tier aus dem Tierschutz wird häufig abgelehnt. Eine Kundin hat mir erzählt, dass einige Tierheime schon ab einem Alter von 60 Jahre keine Tiere mehr vermitteln. In zwei Jahren bin ich auch 60 und dann bin ich zu alt? Ich habe schon von älteren Leuten gehört, dass sie sich dann junge Katzen oder Hunde vom Züchter geholt haben. Zu diesem Verkaufsverhalten der "Züchter" möchte ich jetzt lieber nichts sagen…. Die Wahrscheinlichkeit das diese Tiere früher oder später im Tierheim landen ist leider groß. Auch sind manche Anfragen von Senioren leider realitätsfremd. Ich habe selber im Tierheim gearbeitet und kann mich noch gut an eine ca. 80 jährige Dame erinnern die eine Babykatze wollte. Gut darüber braucht man nicht zu reden, das ist natürlich völlig indiskutabel.
Aber was ist mit den vielen älteren Tieren die sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten? Die meisten Menschen möchten keine älteren Tieren, aus Angst das sie bald schon versterben oder hohe Tierarztkosten verursachen. Diese armen Geschöpfe sitzen oftmals endlos lange im Tierheim oder auf Pflegestellen. Gerade die alten Tiere haben es doch verdient noch ein schönes Zuhause zu finden und ihre letzten Jahre in Geborgenheit zu verbringen. Es kann für einen älteren Menschen und für ein älteres Tier das ganz große Glück im Leben bedeuten, die restliche Zeit gemeinsam zu verbringen.
Ich weiß das ganze Thema ist natürlich schwierig. Meine Tochter hat einen älteren Kater von einer über 80 jährigen Kundin von mir übernommen, weil diese schwer erkrankte. Im Krankenhaus wurde leider eine Krebserkrankung im Endstatium festgestellt. Sie machte sich große Sorgen um ihren Kater und ich versprach ihr das ich eine Lösung finden würde. Keiner von ihren Kindern fühlte sich in der Verantwortung den süßen Schatz aufzunehmen und er wäre dann im Tierheim gelandet. Meine Tochter spielte schon länger mit dem Gedanken eine ältere Katze aus dem Tierschutz aufzunehmen und bei ihr und Speedy war es Liebe auf den ersten Blick. Leider ist bei ihm gesundheitlich so einiges nicht in Ordnung und die Tierarztkosten sind nicht unerheblich. Vieles wurde anscheinend von seiner Vorbesitzerin nicht beim Tierarzt abgeklärt. Speedy lebt jetzt seit 2,5 Jahren bei meiner Tochter und es geht ihm soweit gut. Nach einem Jahr hat er noch seinen Seniorenfreund Louis bekommen.
Aber es gibt natürlich auch die andere Seite, indem schon vorab mit den Kindern, der Familie oder sehr guten Freunden geregelt ist, dass sie die Tiere im Fall von Pflegebedürftigkeit oder Tod der Besitzer übernehmen werden. Die gesundheitliche Situation kann sich gerade bei älteren Senioren schnell ändern und es ist wichtig das es einen Notfallplan gibt. Katzen können 15 – 20 Jahre alt werden und Hunde 12 – 15 Jahre. Wenn alles geregelt ist, könnten ältere Tiere und ältere Menschen glücklich ihren gemeinsamen Lebensabend genießen
Nachfolgend einige Tierschutzorganisationen die auch gerne bei den richtigen Vorraussetzungen an Senioren vermitteln:
https://www.katzenschutz-ev.de/katzen/senioren-fuer-senioren/
https://tino-ev.de/infothek/hundevermittlung-an-senioren
Wichtigste Voraussetzung für die Adoption: "Seniorenhunde für Senioren"
Interessenten ab 75 Jahren sollten ein Back-Up, Personen aus dem persönlichen / engen Umfeld (Verwandte oder enger Freundeskreis) benennen, das bereit ist, Verantwortung für den Hund zu übernehmen - im Notfall kurzfristig, langfristig, falls der/die Senioren-Adoptant/in ins Pflegeheim umzieht oder gar verstirbt. Dies setzt voraus, dass diese Person im Vertrag als Vertragspartei mit aufgenommen wird.
https://notpfote.de/projekte/senioren-fuer-senioren/
Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Über einen Erfahrungsaustausch würde ich mich freuen.
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